Auf der Suche nach dem Gjallarhorn – oder warum ich Destiny immer noch spiele

gamonalogo

Der im September 2014 gestartet MMO-Shooter Destiny wurde bei seinem Erscheinen teilweise massiv kritisiert, aber in den Folgemonaten dennoch von vielen wie verrückt gespielt. Für mich war Destiny gar das beste Spiel des vergangenen Jahres. Der erste, eher mäßige DLC Dunkelheit lauert ist nun schon über drei Monate erhältlich, und so langsam macht sich bei einigen Spielern Grind-Müdigkeit breit Doch ich spiele immer noch… weil Destiny immer noch jede Menge Spaß macht. Und vor allem, weil ich das verdammte Gjallarhorn endlich besitzen muss!

Von Benedikt Plass-Fleßenkämper

Wer Destiny nicht kennt, der weiß auch nicht, was das Gjallarhorn ist. Für Nichteingeweihte: So heißt die wohl begehrteste Waffe in einem Spiel, das einen Großteil seiner Faszination daraus bezieht, dass es ein Paradies für Waffensammler und Loot-Junkies ist. Dabei ist das Gjallarhorn nicht nur irgendein Raketenwerfer mit mächtig Bumms und hervorragenden Eigenschaften, darunter zielsuchende und sich aufteilende Cluster-Geschosse, sondern längst ein Mythos: Es gibt keinen Destiny-Spieler, der diese Waffe nicht sein Eigen nennen möchte – und wer sie schon hat, erzählt jedem, dass er sie unbedingt haben muss. Da fallen dann des Öfteren Sätze wie „Ach wie, du hast das Ding noch nicht? Hat doch mittlerweile fast jeder!“

Nein, Leute, Ich besitze das Gjallarhorn immer noch nicht. Ja, eine Runde Mitleid wäre nun angebracht! Dabei spiele ich Destiny schon seit etwa drei Woche nach Release – leider war das genau ein paar Tage zu spät, wie ich später noch erläutern werde –, zocke mit meinem Clan wöchentlich den aktuellen Raid-Content in Form von „Crota‘s Ende“ und der „Gläsernen Kammer“ im Normal- und Hardmode rauf und runter.

Ich muss es haben! Argh! Das Gjallarhorn ist die wohl beste Waffe in Destiny.

Ich muss es haben! Argh! Das Gjallarhorn ist die wohl beste Waffe in Destiny.

Auch sonst verbringe ich immer noch erstaunlich viel Zeit in Bungies MMO-Shooter, absolviere brav meinen wöchentlichen Dämmerungsstrike und den wöchentlichen heroischen Strike, tobe mich im PvP aus, erledige Beutezüge und spiele den einen oder anderen Playlist-Strike. Kurzum: Ich lasse keine Möglichkeit aus, um an das Gjallarhorn heranzukommen. Doch es ist wie verhext, ich bekomme die Waffe. Einfach. Nicht.

Ehrensache, dass mein Titan schon vor Längerem das aktuelle Maximal-Lichtlevel 32 erreicht und jede Menge coole Waffen im Tresor gebunkert hat: Die Falkenmond zum Beispiel, eine wirklich feine exotische Handfeuerwaffe, die es exklusiv nur in der PS4-Version von Destiny gibt. Und für die so mancher Spieler sogar bereit ist, den Rest seiner hart erspielten Ausrüstung zu zerlegen, wie etwa dieser leichtsinnige Zeitgenosse auf YouTube demonstriert.

Ich besitze noch jede Menge andere brauchbare Waffen (für Kenner: Schicksalsbringer, Eisbrecher, Schwarzer Hammer, Wahrheit, Roter Tod, etc. pp.); ich habe kein Problem, durchs Spiel zu kommen. Aber ich will das Gjallarhorn, verdammt noch mal. Ironischerweise heißt mein Clan „Gjallarhorny Society“. Nicht zu fassen, oder?

Beschäftigungstherapie: Der Endgame-Content von Destiny ist sehr schnell durchgespielt, da muss man schon selbst für Abwechslung sorgen. Etwa bei einem Spaziergang durch einen verstecken Bereich im Sechs-Spieler-Raid "Die Gläserne Kammer“.

Beschäftigungstherapie: Der Endgame-Content von Destiny ist sehr schnell durchgespielt, da muss man schon selbst für Abwechslung sorgen. Etwa bei einem Spaziergang durch einen verstecken Bereich im Sechs-Spieler-Raid „Die Gläserne Kammer“.

Mittlerweile bin ich sogar soweit, dass ich doch einen zweiten Charakter hochgespielt habe, um meine Chance auf Raid-Loot (sprich: auf das Gjallarhorn) zu erhöhen. Dabei hatte ich mir nach meinen früheren Twink-Exzessen in World of Warcraft geschworen, nie, nie, nie wieder dem Twinken zu verfallen. Tja, das war dann wohl nichts.

Die vollständige Kolumne ist am 15. März 2015 bei gamona erschienen.