Ein Startup aus Kenia will die Running-Kultur des Landes in einem Laufschuh ausdrücken

WIRED

Die besten Läufer der Welt kommen aus Kenia, doch die von ihnen benutzten Schuhe produzieren große Unternehmen wie Adidas oder Nike. Das will das kenianische Startup Enda nun ändern.


Von Benedikt Plass-Fleßenkämper

Es entwickelt einen Hightech-Laufschuh, in den die Erfahrungen und der Spirit afrikanischer Athleten einfließen und der langfristig komplett in Kenia gefertigt werden soll. Ziel ist es, eine ernsthafte Laufschuh-Alternative zu etablieren und neue Arbeitsplätze im Land zu schaffen.

Ob Marathon-Weltrekordhalter Dennis Kimetto oder Top-Athleten wie Eliud Kipchoge und Jemima Sumgong, die vergangenen Monat den renommierten London-Marathon für sich entscheiden konnten: Die Läufer-Elite kommt seit vielen Jahre aus Kenia und rennt der internationalen Konkurrenz regelmäßig davon. Allerdings profitieren weder die kenianische Wirtschaft noch die einheimischen Läufer davon. Einzig Spitzensportler, die regelmäßig große Laufwettwerbe gewinnen, können sich hohe Preisgelder und lukrative Sponsorenverträge sichern.

Das kenianische Startup Enda  – das Wort stammt aus der Landessprache Suaheli und bedeutet so viel wie „sich fortbewegen“ – arbeitet daran, diesen Umstand zu ändern: Es will einen eigenen Laufschuh produzieren, der nicht nur die Laufleidenschaft der eigenen Bevölkerung repräsentiert, sondern in Zukunft auch dazu beitragen soll, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die Idee ist es, einen qualitativ hochwertigen Laufschuh zu etablieren, der mit den Modellen großer Hersteller wie Nike, Saucony, Asics oder Adidas konkurrieren kann und von der stetig wachsenden Lauf-Community begeistert aufgenommen wird.

Der Hightech-Laufschuh des kenianischen Startups Enda transportiert das Flair Kenias.

Der Hightech-Laufschuh des kenianischen Startups Enda transportiert das Flair Kenias.

Zu diesem Zweck arbeitet das Unternehmen mit kenianischen Läufern wie Justin Lagat und Joan Cherop zusammen, lässt sie die Schuhe testen und ihre Erfahrungen direkt in die Produktion einfließen. Zudem hat man sich mit dem New Yorker Designstudio Birdhaus einen Partner an Bord geholt, der in der Vergangenheit schon Sporthersteller wie Rebook und Under Armour beliefert hat.

Das mit nur 224 Gramm extrem leichte Enda-Modell basiert auf neuesten Schuhtechnologien sowie Hightech-Materialien und transportiert auch optisch die Running-Kultur des Landes. So soll der Laufschuh in den Farben Grün, Rot und Schwarz angeboten werden, die auf der Nationalflagge Kenias zu finden sind. Weiterhin wird als Logo eine minimalistisch-stylische Speerspitze verwendet, ein Symbol, das in Kenia eine besondere Bedeutung hat: Die Auszeichnung Elder of the Order of the Burning Spear erhalten dort nur Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise verdient gemacht haben.

Das vollständige Artikel ist am 25. Mai 2016 bei WIRED erschienen.