gamescom 2015: Ein Restaurantführer – der Köln-Wegweiser für gamescom-„Imis“
Brauhäuser, Biergärten und Burger-Buden: IGM weist den Weg durch den Gastronomie-Dschungel der gamescom-Hauptstadt Köln.
Von Olaf Bleich/bpf
Als „Imi“ bezeichnet der Urkölner salopp einen Fremden. Jemanden, der nicht schon seit mehreren Generation innerhalb der Grenzen der Karnevalshochburg lebt. Echte Kölner tragen ihre Stadt im Herzen und betonen damit den feinen Unterschied zwischen sich und den Neuankömmlingen in der Domstadt. Die Truppe von Brings sang in ihrem Karnevalsklassiker schon über die Tugenden des „Kölsche Jung“: „Denn ich ben nur ne Kölsche Jung un mie Hätz, dat litt mer op d‘r Zung.“ Kölner sind direkt und herzlich. Und sie nehmen „Imis“ gerne in ihrer Runde auf – sofern sie nicht aus Düsseldorf stammen. Spaß beiseite, ganz so Ernst ist die Rivalität der Nachbarstädte dann doch nicht. Kölner wissen wie man isst, feiert und lebt. Das zeigt sich in ihrer Gastfreundlichkeit und im reichhaltigen Gastronomieangebot der Millionenstadt.
Ganz egal, ob im Bistro, im Café oder im Brauhaus – Kölsch gehört einfach mit dazu. Die sogenannte Kölsch-Konvention wurde 1986 von 24 Brauereien unterzeichnet und legt seitdem fest, welches Bier sich tatsächlich Kölsch nennen darf. Der obergärige Gerstensaft wird bevorzugt in 0,2-Liter-Stangen gereicht. Besonders Biertrinker mit Herkunft südlich des Weißbieräquators ärgern sich, wenn es bei einem großen Kölsch maximal 0,3 Liter im Glas zu bestaunen gibt. Für urige Kölsch-Erlebnisse empfiehlt sich ein Besuch in einem der vielen Brauhäuser. Hier patrouilliert der Köbes – der Schankwirt – stets mit einem gut gefüllten Kranz und tauscht das leere Glas sofort und ungefragt gegen ein volles auf dem Tisch aus, sofern man nicht den Bierdeckel symbolisch auf das eigene, leere Glas gelegt hat. Wassertrinker sollten sich nicht über manchen schiefen Blick wundern. Die Art des Kölner Köbes‘ ist rau, aber humorvoll. Freunde der rustikalen Küche stolpern in Gaststätten wie dem „Früh am Dom“, der „Malzmühle“ am Heumarkt oder dem „Peters Brauhaus“ in der Mühlengasse beim Blick auf die Speisekarte immer wieder über Kölsche Mundart: Der „Halve Hahn“ ist ein Roggenbrötchen mit Käse. Hinter dem Hämmchen versteckt sich Eisbein mit Sauerkraut. „Himmel un Ääd“ beschreibt gebratene Blutwurst mit Kartoffelpüree, gebratenen Zwiebeln und Apfelmus. Und das Pittermännchen ist ein 10-Liter-Fässchen Bier.
Kölsch-Tipp der Redaktion: Die „Braustelle“ auf der Venloer Straße in Ehrenfeld ist die kleinste Brauerei der gesamten Stadt. Hier speisen Gäste direkt neben Braukesseln und verputzen nebenbei ein ganz besonderes Kölsch. Das Helios-Bier ist im Gegensatz zu dem üblichen klar-goldenen Kölsch leicht trübe und fruchtig-mild im Geschmack. Die Braustelle ist daher ein echter Geheimtipp für all jene, die neben Früh, Gaffel, Sion und Hellers auch einmal einen kölschen Exoten ausprobieren wollen.
Für die lauen Sommerabende bietet Köln natürlich auch eine ganze Reihe teils wunderschön gelegener Biergärten. Klein, aber fein ist die Anlage direkt am Rathenauplatz, zentral gelegen und unweit der Party-Meile der Zülpicher Straße. In näherer Umgebung finden sich unzählige Kneipen wie die Wodka-Bar „Der rote Platz“ oder auch das südamerikanische Restaurant „El Inca“. Voller und lauter geht es da schon am Aachener Weiher zu. Dieser Biergarten hat Platz für mehr als 500 Gäste und gehört aufgrund der Nähe zum See zu den beliebtesten Anlaufstellen im Zentrum. Hier finden sich nicht nur Biergartenbesucher ein, sondern auch Grill-Freunde und manch andere Feiergemeinschaft. Der Aachener Weiher ist speziell in den Sommermonaten ein echtes Sammelbecken für „Imis“ und Urkölner.
Der komplette Artikel ist in IGM 09/15 erschienen und kann hier auch online gelesen werden.