Neue „Pokémon“-Spiele im Test: Die Monsterjagd geht weiter
Die Smartphone-App „Pokémon Go“ war der Spielehype des Sommers. Nun erscheinen zwei neue Serienteile für Nintendos Mobilkonsolen. Lohnt der Kauf von „Pokémon Sonne“ oder „Pokémon Mond“?
Von Sönke Siemens und Benedikt Plass-Fleßenkämper
Auf einem Truppenübungsplatz der Bundeswehr wurden Pikachus gesucht, ein Kellner gab seinen Job auf, um jedes Taschenmonster in Neuseeland zu fangen: Kein Videospiel hat 2016 einen solchen Medienrummel erzeugt wie die virtuelle Schnitzeljagd „Pokémon Go“. Zeitweise wurden Sehenswürdigkeiten von Monsterjägern belagert, auf gefühlt jedem zweiten Smartphone-Bildschirm lief das Spiel.
Knapp vier Monate später veröffentlicht Nintendo nun den nächsten regulären Teil der „Pokémon“-Serie. Im Gegensatz zum kostenlosen Handyspiel für iOS und Android handelt es sich um ein klassisches Vollpreisspiel für 2DS und 3DS, die in die Jahre gekommenen Mobilkonsolen der Japaner.
Die Millionen „Pokémon“-Fans stört das wenig, im Gegenteil: Sie fiebern dem Spieleduo „Pokémon Sonne“ und „Pokémon Mond“, das über drei Jahre in Entwicklung war, entgegen. Offenbar so sehr, dass Nintendo jüngst einen neuen größten Vorbestellerrekord vermeldete.
Wie spielt sich das neue „Pokémon“?
Entwickler Game Freak behält in den neuen Spielen die nunmehr 20 Jahre alten „Pokémon“-Grundprinzipien bei, erweitert sie jedoch in vielerlei Hinsicht oder wandelt sie ab. Im Mittelpunkt des knapp 30-stündigen Einzelspielerabenteuers steht erneut ein wahlweise weiblicher oder männlicher Teenager: Er hat gerade den Wohnort gewechselt und muss sich nun in einer neuen Umgebung behaupten.
Serientypisch spielen dabei einmal mehr Pokémon die entscheidende Rolle. Wieder gilt es, möglichst viele der Kreaturen zu fangen und zu trainieren, um mit ihrer Hilfe andere Pokémon zu besiegen und Herausforderungen zu meistern.
So weit, so bekannt. War es in den Vorgängerspielen das Ziel, weltbester Pokémon-Trainer zu werden, rückt nun die sogenannte Inselwanderschaft in den Fokus. Gemeint ist eine uralte Tradition der Ureinwohner von Alola – einer wunderschönen, an Hawaii angelehnten Inselwelt -, die den Protagonisten mit zahlreichen, immer schwieriger werdenden Aufgaben konfrontiert. Ein interessanter Ansatz, zumal Game Freak ihn mit Puzzles und Minispielen anreichert.
Gleichzeitig schenken die Entwickler dem Verhältnis zwischen Mensch und Pokémon mehr Aufmerksamkeit – allem voran durch einen redseligen Begleiter namens Rotom. Das Geist-Pokémon bewohnt bereits kurz nach Spielbeginn den Navigationscomputer und gibt Tipps. Auch die jederzeit auf Abruf bereitstehenden Transport-Pokémon sind eine willkommene Ergänzung: Sie ersparen der Spielfigur unnötige Laufarbeit und werden manchmal in kleinere Rätsel eingebunden. Noch mehr über die Neuerungen und Unterschiede der Spiele erfahren Sie in unserer Fotostrecke:
Der vollständige Artikel mit großer Klickstrecke ist am 23. November 2016 bei Spiegel Online erschienen.