The Legend of Zelda – Breath of Fire im Test: Der Duft der Freiheit

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Frischer Wind für Nintendos altehrwürdige „Zelda“-Serie: Die Open-World-Formel will Zocker an die neue Switch-Konsole locken. Ob das gelingt, verrät unser Test!

Von Thomas Nickel und Benedikt Plass-Fleßenkämper

Hundert ewige Jahre schlief Blondschopf Link tief und fest. Als er schließlich auf einem einsamen Plateau erwacht, ist Schreckliches passiert: Seine Heimat Hyrule ist bedroht, und, schlimmer noch, sein Gedächtnis wie ausgelöscht. Ein alter, bärtiger Mann kommt zu Hilfe und weist ihm den Weg. Nachdem Link für den mysteriösen Alten erste Aufträge absolviert hat, um sich einen Fluggleiter zu verdienen, verlässt er die malerische Hochebene und erforscht das gewaltige Fantasy-Reich, um es von der „Verheerung Ganon“ zu befreien – einer uralten bösen Macht, die für den desolaten Zustand von Hyrule verantwortlich ist.

Die neue „Zelda“-Episode „Breath of the Wild“ wartet mit zahlreichen Neuerungen auf. Die offene Spielwelt ist nur eine davon, wohl aber die markanteste. Wie riesig sie ist, dämmert dem Spieler erst nach einigen Spielstunden.

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Alles neu, alles anders!?

Auch wenn der Einstieg an die Vorgängerspiele erinnert: Nintendo bringt hier die größte Serien-Revolution seit dem Super-Nintendo-Klassiker „A Link to the Past“ von 1991, der in puncto Aufbau und Gameplay-Struktur so ziemlich alle späteren „Zelda“-Teile geprägt hat. Auf der Höhe der Zeit blieb Nintendo aber weiterhin: Der Reihe glückte 1998 mit „Ocarina of Time“ auf dem N64 der Sprung in die dritte Dimension, und bei der 3DS-Episode „A Link Between Worlds“ liebäugelte Nintendo bereits mit offeneren Strukturen.

Jetzt wagen die Japaner auf der Switch einen Neuanfang. Das typische „Zelda“ Schema – Labyrinth suchen, neues Werkzeug finden, Boss besiegen – ist ebenso Vergangenheit, wie das teils aufdringliche Händchenhalten in den letzten Teilen. Wo die Entwickler dem Spieler früher oft keine Freiheiten ließen, ihm vieles vorkauten, trauen sie ihm jetzt mehr zu, er muss Eigenheiten von Spielwelt und System selbst herausfinden. Gut so!

Link an der langen Leine

Anstatt ihn streng nach Vorschrift durch Hyrule zu schubsen, lässt Nintendo Link also von der Leine und lädt zum ausgiebigen Erkunden der offenen Welt ein, die vor Geheimnissen und Details nur so strotzt. Da sind zum Beispiel die großzügig verteilten Schreine. Sie locken nicht nur mit vertrackten Rätseln und Belohnungen, sondern fungieren auch als Teleporter-Punkte für das Schnellreisesystem.

Super auch, dass Tier- und Pflanzenwelt mehr sind als reine Zierde: Sie können überall Dinge wie Pilze und Äpfel sammeln oder Tiere jagen und an Kochstellen leckere Gerichte zaubern. Werden die verzehrt, lädt Links Herz-Container auf. Bei korrekter Zubereitung dürfen Sie sich obendrein über positive Nebeneffekte wie mehr Widerstandskraft, Ausdauer oder Immunität gegen bestimmte Elemente freuen. Ein Beispiel: Läuft Link luftig bekleidet durch eisiges Gelände, friert er und verliert Lebensenergie. Ein paar gebratene Chili-Schoten wärmen ihn da ordentlich von innen auf!

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Flora, Fauna, Fähigkeiten

Bei Ihren Streifzügen durch Hyrule stoßen Sie nicht nur auf Füchse, Hirsche und Wildschweine, sondern auch auf etliche Monster. Bereits bekannte Kreaturen wie Bokblins, Moblins oder Oktoroks und nicht zuletzt riesige mechanische Wächter machen Hyrule unsicher und greifen Link bei Sichtkontakt gnadenlos an. Per Schultertaste nehmen Sie Gegner ins Visier und attackieren sie mit Schwert, Axt, Speer, Keule und vielen anderen Waffen. Doch Vorsicht: Waffen sind nicht unbegrenzt haltbar, sie zerbrechen nach einer gewissen Zahl an Einsätzen – praktisch, dass Sie allerorten Nachschub finden.

Der vollständige Artikel ist am 02. März 2017 bei COMPUTER BILD SPIELE erschienen.