„Homefront: The Revolution“: Revolte an der Heimatfront

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In London ging COMPUTER BILD SPIELE erstmals auf Tuchfühlung mit der fast fertigen Solo-Kampagne des neuen Shooters „Homefront – The Revolution“ – und erlebte eine faustdicke Überraschung!

Von Sönke Siemens und Benedikt Plass-Fleßenkämper

Spielerisch interessant, dafür geplagt von Grafikproblemen und Technikfehlern: Als COMPUTER BILD SPIELE den 4-Spieler-Koop-Modus von „Homefront – The Revolution“ Ende Januar ausprobieren durfte, fiel das Zwischenfazit eher verhalten aus. Nun luden Publisher Deep Silver und Entwickler Dambuster Studios noch einmal zum Anspieltermin – diesmal allerdings für die Einzelspieler-Kampagne. So viel vorweg: Zwischen beiden Fassungen bestehen eklatante Qualitätsunterschiede. Kaum mehr Technik-Ungereimtheiten, die milchige Optik ist verschwunden und auch sonst greifen fast alle Zahnräder prima ineinander.

Ein teuflischer Plan

Der Adrenalinkick beginnt mit einem atmosphärisch inszenierten Render-Intro. Darin skizzieren die britischen Entwickler erste spannende Details zur Vorgeschichte, die eigens für „The Revolution“ neu verfasst wurde und die Ereignisse des ersten Teils komplett über den Haufen wirft. Hintergrund dieser Maßnahme: Viele Spieler empfanden das Story-Konstrukt von THQs „Homefront“ aus dem Jahre 2011 als zu hanebüchen.

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Der neue Plot handelt von einer nordkoreanischen Firma namens Apex. Die stellt Smartphones und andere Mobilgeräte her und ist damit weltweit enorm erfolgreich. So erfolgreich, dass man beschließt, auch ins lukrative Geschäft mit Hightech-Waffen einzusteigen. Die USA beäugen den Schritt zunächst kritisch, erkennen dann jedoch schnell die Effizienz der Produkte und kämpfen schon bald nur noch mit Apex-Waffen. Was die Amis nicht ahnen: Sämtliches Apex-Kriegsgerät verfügt über komplexe Hintertür-Systeme, die es den Koreaner gestatten, die Waffen der selbsternannten Weltpolizei unbrauchbar zu machen.

Und genau das geschieht dann auch: Gerade als wirtschaftliche Turbulenzen Amerika in eine tiefe Krise stürzen, drückt man am anderen Ende der Welt aufs Knöpfchen. Schlimmer noch: Um dem sich anbahnenden Sicherheitschaos Herr zu werden, gestatten die USA den Nordkoreanern, Schutztruppen zu entsenden. Keine gute Idee, denn die Hilfsbereitschaft ist nur von kurzer Dauer und mündet schon bald in einer brutalen Terrorherrschaft.

Philadelphia zurückerobern

Die eigentliche Handlung startet vier Jahre später, genauer gesagt 2029. Sie schlüpfen in die Rolle des jungen Ethan Brady und schließen sich einer Widerstandsbewegung an, die alles daransetzt, Philadelphia aus der Knechtschaft der verhassten „Norks“ zu befreien. Was folgt, ist rasante Ego-Shooter-Action in offen angelegten Stadtvierteln mit unterschiedlicher Bedrohungslage. Beispielsweise durfte sich COMPUTER BILD SPIELE erstmals in einer „Yellow Zone“ austoben. Im Gegensatz zu den vom Krieg zermürbten roten Zonen halten sich hier noch immer Tausende Zivilisten auf und kämpfen ums tägliche Überleben.

Ihre Aufgabe besteht nun darin, den Einfluss des Regimes zu schwächen – vorzugsweise mit empfindlichen Nadelstichen, die sich dem wachsamen Auge der überall präsenten Sicherheitskräfte entziehen. Im Sektor Elm Street zum Beispiel programmiert der Spieler Radios um, damit diese fortan auf Rebellenfrequenz senden. Des Weiteren sabotiert er Propaganda-Lautsprecher, meuchelt ranghohe Offiziere, rettet in Bedrängnis geratene Bürger und spendet Bedürftigen Geld, um die Entschlossenheit der Rebellen zu demonstrieren.

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Wie genau und in welcher Reihenfolgen Sie Ihre Guerilla-Aktivitäten angehen, schreibt das Spiel – genau wie in den „Red Zones“ – nicht vor. Wichtig ist nur, dass die Rebellen einen Großteil der Bevölkerung von ihrer Sache überzeugen. Gelingt dies, schöpfen die Bürger Mut und begehren gegen ihre Unterdrücker auf – was letztlich sogar Auswirkungen aufs Stadtbild zeigt. Tolle Idee!

Der vollständige Artikel ist am 30. März 2016 bei COMPUTER BILD SPIELE erschienen.