„Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant“ im Test: Des Professors letztes Rätsel

t-online_kleinER

Knackige Rätsel, fantastische Atmosphäre: Der clevere Detektiv deckt das Geheimnis des blonden Eismädchens auf.

Von Olaf Bleich/bpf

Selbst ein Rätselmeister wie Professor Layton hat sich den Ruhestand irgendwann einmal verdient. Seit 2008 knobelte sich der gewiefte Brite mit dem übergroßen Zylinder bereits durch fünf großartige Spiele. Mit „Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant“ – dem Finale der zweiten Trilogie – ziehen Nintendo und die Entwickler von Level-5 nun einen Schlussstrich unter die erfolgreiche 3DS-Serie. Allerdings nicht, ohne dem gewieften Professor – und damit dem Spieler – noch ein letztes Mal einige harte Kopfnüsse zu knacken zu geben.

layton08

Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant – Wie ein Zeichentrickfilm

Wie für die „Professor Layton“-Reihe ganz typisch glänzt auch „Das Vermächtnis von Aslant“ mit einer spannenden und gleichermaßen stark präsentierten Geschichte. Entwickler Level-5 setzt die Filmsequenzen in wunderschön gezeichneten Animes um. Der Zeichentrickstil passt perfekt zum Spiel und erzeugt eine tolle Atmosphäre. Die Synchronisation ist in der deutschen Version durchaus gelungen, das englische Original wirkt aber noch eine Spur authentischer. Hier spricht Layton nämlich mit einem starken britischen Akzent.

Das Mädchen aus dem Eis

Die Geschichte von „Das Vermächtnis von Aslant“ führt den Professor zunächst in das verschneite Snoland. Dort wurde eine eingefrorene Mumie gefunden, deren Geheimnis es nun zu entschlüsseln gilt. Dass es sich jedoch schließlich um ein blondes Mädchen handelt, das im ewigen Eis eingeschlossen ist, macht die Sache nur noch mysteriöser. Professor Laytons neuestes Abenteuer beginnt zwar im Schnee, verwandelt sich aber binnen kürzester Zeit in eine wahre Weltreise. An Bord des Zeppelins Bostonius bereisen Sie insgesamt acht verschiedene Schauplätzen – darunter Südamerika, Afrika und Russland – und ist im letzten Abenteuer rund um den Globus aktiv.

layton02

Knallharte Kopfnüsse

Neben den zahlreichen Adventure-Passagen sind es wieder besonders die schwierigen Rätsel, die auch das „Vermächtnis von Aslant“ auszeichnen. In der Hauptgeschichte meistern Hobby-Detektive rund 150 Aufgaben, ehe Professor Layton in Rente geht. Die Puzzles werden in Form von kurzen Texten erklärt und haben es teils mächtig in sich. Nützlich: Wer einmal hängen bleibt, kann sich mit Hilfe von begrenzt vorhandenen Münzen nützliche Tipps einkaufen.

Bis der Kopf qualmt

Sämtliche Aufgaben lösen Sie mit dem Touchscreen des Nintendo 3DS. Mal muss man die Bostonius Städte in der richtigen Reihenfolge anfliegen lassen, dann wiederum dicke Kinder mit Süßigkeiten füttern oder den Professor von Boot zu Boot springen lassen. Die Knobeleien sind allesamt liebevoll präsentiert und spielerisch ein wenig anspruchsvoller als beim Vorgänger „Professor Layton und die Maske der Wunder„. Das Vermächtnis von Aslant wagt dabei keinerlei Spieldesign-Experimente, sondern bleibt der bisherigen Marschroute der Serie treu.

Ein ganzer Haufen Extras

Aber auch abseits der Hauptgeschichte gibt es in „Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant“ allerhand zu tun. So schalten Sie im Spielverlauf weitere Aufgaben frei, die über den Menüpunkt Extras anwählbar sind. Zudem veröffentlicht Nintendo weiterhin das „Rätsel des Tages“.

layton04

Insgesamt bietet „Das Vermächtnis von Aslant“ über 500 verschiedene Aufgaben – da sind selbst Profi-Rätselfüchse einige Zeit beschäftigt. Etwas enttäuschend kommen leider die Mehrspielerkomponenten daher: Optionen wie die Wimmelbild-ähnliche „Krempeljagd“ spielen sich vergleichsweise eintönig und weitaus weniger anspruchsvoll als die übrigen Rätsel. Schade!

Was uns gefällt

Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant serviert den Fans genau das, wonach sie dürsten: Mehr Rätsel und mehr tolle Zwischensequenzen. Die Spielbarkeit und der Anspruch der „Layton“-Reihe sind auch im neuesten Teil unübertroffen und motivieren für viele Stunden.

Was uns nicht gefällt

Die deutsche Sprachausgabe hätte gerne noch einen Tick besser ausfallen dürfen. Außerdem fehlen im spielerischen Bereich neue Elemente. Und der dünne Multiplayer-Teil enttäuscht.

Fazit

In seinem letzten Abenteuer spielt Professor Layton noch einmal seine Stärken aus: Knackige Rätsel und eine fantastische Atmosphäre lassen die Stunden im Flug vergehen und begeistern Groß und Klein. Da fällt es kaum auf, dass wirkliche Innovationen fehlen. Ein würdiger Abschied von Nintendos sympathischem Zylinderträger.

Infos zum Spiel

Titel: Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant
Genre: Rätsel- / Detektivspiel
Publisher: Nintendo
Hersteller: Level-5
Release-Termin: Im Handel
Preis: zirka 35 Euro
System: Nintendo 3DS
USK-Freigabe: Ab 6 Jahren
Wertung: Sehr gut

Erschienen am 04. Dezember 2013 bei T-Online.