„The Fuel Rats“: Pannenhelfer im Weltraum
In „Elite: Dangerous“ stranden immer wieder Spieler mit leerem Raumschifftank im All. In solchen Notfällen rücken die „Fuel Rats“ mit virtuellen Spritkanistern zur Rettung aus. Tausende machen mit, manchmal wochenlang.
Von Benedikt Plass-Fleßenkämper
„Der Weltraum, unendliche Weiten.“ Die berühmten Worte aus „Star Trek“ fassen „Elite: Dangerous“ treffend zusammen: Das Werk des britischen Studios Frontier Developments ist ein Weltraumspiel mit offener Welt und Online-Mehrspielermodus. Wie schon im Klassiker „Elite“ von 1984 wird auch in der modernen Neuauflage Handel getrieben, gekämpft und geforscht. Angeblich gibt es in dem Universum des Spiels 400 Milliarden Sternsysteme. Laut seinen Machern wurden bisher jedoch erst 0,036 Prozent der vom Computer erzeugten Galaxie erkundet.
„Elite: Dangerous“ ist ein sogenanntes Sandbox-Spiel, ein Begriff, der Games bezeichnet, in denen sich die Fans selbst Ziele setzen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. Besonders die Erkundung des schier unendlichen virtuellen Weltraums fasziniert viele Hobby-Raumschiffpiloten.
Doch manche gehen dabei über ihre Möglichkeiten hinaus: Immer wieder bleiben Commander, wie Spieler in „Elite: Dangerous“ heißen, mit leerem Raumschifftank liegen. Vor allem, wenn sie versuchen, in Regionen vorzudringen, die vor ihnen noch niemand erreicht hat, kann es knapp werden.
Ganz weit draußen
Ein solches Vorhaben verfolgte jüngst auch „Commander Deluvian Reyes Cruz“. Er wollte einen neuen Distanzrekord aufstellen. Und er kam weit, sehr weit, aber nicht weit genug für eine neue Bestmarke: Aufgrund einer Fehlkalkulation ging ihm nach 600 Stunden Flugzeit der Sprit aus. Drei Monate lang driftete sein Raumschiff daraufhin durchs All, 65.788 Lichtjahre vom nächsten virtuellen Sonnensystem entfernt. Dann nahm das von ihm im offiziellen Forum des Spiels dokumentierte Abenteuer doch noch ein Happy End – dank der „Fuel Rats“.
Der vollständige Artikel ist am 29. März 2019 bei Spiegel Online erschienen.