Die Geschichte von World of Warcraft: Wie Blizzard ein ganzes Genre revolutionierte

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Mit „Legion“ ist die mittlerweile sechste Erweiterung für „World of Warcraft“ online gegangen. Wir nutzen die Chance, um auf die einzigartige Geschichte des erfolgreichsten Online-Rollenspiels der westlichen Hemisphäre zurückzublicken.

Von Benedikt Plass-Fleßenkämper

Mit WoW öffnete Blizzard ein sperriges Genre der breiten Masse und lockte in Spitzenzeiten über zwölf Millionen Spieler in die Fantasy-Welt Azeroth. Das Online-Abenteuer wurde zum Kulturphänomen und hinterließ in den unterschiedlichsten Bereichen der Gesellschaft nachhaltig Spuren. Im Oktober 2006 kämpften etwa Cartman, Stan, Kyle und Kenny in der South-Park-Folge Make Love, Not Warcraft gegen das klischeebehaftete Abziehbild eines nerdigen Gamers, der ständig ihre WoW-Charaktere umhaut. Auch in Serien wie The Big Bang Theory oder Breaking Bad wurde das Blizzard-MMO thematisiert. Und erinnert ihr euch noch an die kultigen Werbespots, in denen Mr. T, William Shatner und Chuck Norris euch auf humorvolle Art und Weise WoW ans Herz gelegt haben?

Ankündigung – der Ruf eilt ihm voraus

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Offiziell angekündigt wurde World of Warcraft bereits am 03. September 2001 auf der European Computer Trade Show (ECTS) in London. Laut Blizzard soll die Entwicklung von WoW etwa fünf Jahre gedauert haben. Unser Screenshot zeigt den Alpha-Stand der Grafik, des Interfaces und der Menüfenster – mit dem World of Warcraft, das wir heute kennen, hat diese Version nicht viel gemein. Dass viele Gamer WoW bereits vor dem Release auf dem Zettel stehen hatten, lag vor allem an der Reputation von Blizzard und dem fantastischen Echtzeitstrategiespiel Warcraft 3 samt dem Add-on Frozen Throne, das für nicht wenige Spieler zu den besten Werken der Spielehistorie gehört.

Der Launch – ein schlagartiger Erfolg

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Während Mexiko, Neuseeland, Kanada, Australien und Nordamerika bereits am 23. November 2004 die Server des Online-Rollenspiels unsicher machen durften, musste sich Europa bis zum 11. Februar 2005 gedulden. Vor über elf Jahren war WoW natürlich noch lange nicht das Komplettpaket, das wir heute kennen und genießen. Es gab beispielsweise weder ein PvP-System, noch Arenen und Schlachtfelder, auf denen sich Horde und Allianz die Köpfe einschlagen konnten. Stattdessen traf man sich aus Spaß an der Freude an bekannten Knotenpunkten wie dem Wegekreuz oder Tarrens Mühle, um dort in Massenprügeleien die Zeit zu vergessen, oder brachte die Server mit Angriffen der gegnerischen Hauptstädte in die Knie.

WoW schlug ein wie eine Bombe – und das lag nicht nur an der Warcraft-Lizenz. Es gab im Jahr 2005 schlicht kein komfortableres und eingängigeres Online-Rollenspiel auf dem Markt. Zudem verbesserte sich in dieser Zeit der Internetzugang vieler Privathaushalte. Sorgten Ultima Online und Konsorten noch für horrende Telefonrechnungen, konnten viele Spieler WoW dank DSL-Flatrate ohne böse Überraschung am Monatsende genießen. Die Mundpropaganda tat dann ihr übriges. Egal, ob Schule, Arbeit, Uni oder Freundeskreis – überall war World of Warcraft ein Thema, gefühlt jeder spielte das Blizzard-Abenteuer.

Die vollständige Bilderstrecke ist am 13. September 2016 bei gamona erschienen.